Brandmauer gefallen: CDU und AfD stimmen gegen Inklusion und Vielfalt in der Sprache 21. Dezember 2024 © ideengrün | Markus Pichlmaier Mit dem am 16.12.2024 im Kreistag Teltow-Fläming beschlossenen CDU/VUB/BVB/FDP-Antrag hat sich die Mehrheit des Kreistages gemeinsam mit der AfD gegen eine gendergerechte und inklusive Sprache ausgesprochen. Der Beschluss, keine gendergerechte Sprache zu verwenden, stellt einen Rückschritt für die Geschlechtergerechtigkeit dar und setzt ein falsches Signal für Vielfalt und Inklusion in unserer Gesellschaft. Unsere bündnisgrüne Kreistagsabgeordnete Claire-Luise Heydick, die in ihrer Rede eindrücklich die Bedeutung gendergerechter Sprache betonte, erklärte dazu: „Sprache schafft Realität. Wenn wir immer nur das generische Maskulinum verwenden, vermitteln wir das Bild einer rein männlich geprägten Gesellschaft. Gendergerechte Sprache ist ein wichtiger Baustein, um Geschlechtergerechtigkeit sichtbarer zu machen und niemanden auszuschließen.“ Gendergerechte Sprache fördert Gleichstellung Mit ihrem Beschluss hat die Fraktion CDU/VUB/BVB/FDP nicht nur die AfD mit ins Boot geholt, sondern auch eine klare Absage an die Gleichstellung erteilt. Die Argumentation, gendergerechte Sprache sei „grammatikalisch falsch“ oder „unverständlich“, lenkt davon ab, dass es bei diesem Thema um Sichtbarkeit und Respekt für alle Geschlechter geht. Annäherung an die AfD – ein gefährliches Signal Besonders besorgniserregend ist, dass die CDU für diesen Antrag die Unterstützung der AfD suchte – und erhielt. Mit dieser Abstimmung wurde die Brandmauer zwischen demokratischen Parteien und einer Partei, die für Ausgrenzung und Spaltung steht, ein weiteres Mal eingerissen. „Dieser Beschluss zementiert nicht nur veraltete Denkmuster, sondern zeigt, wie bereitwillig demokratische Grundsätze geopfert werden, wenn es darum geht, eigene Ziele durchzusetzen“, so Claire-Luise Heydick. Ein Rückschritt für Teltow-Fläming Der Landkreis Teltow-Fläming hat in der Vergangenheit durch die Nutzung einer gendergerechten Sprache gezeigt, dass er bereit ist, Vorreiter für eine inklusive und diskriminierungsfreie Sprache zu sein. Dieser Beschluss steht jedoch in klarem Widerspruch zu den bisherigen Fortschritten. Es ist ein fatales Signal, wenn Vielfalt und Gleichstellung in der Sprache zugunsten vermeintlicher Einfachheit geopfert werden. Wir fordern den Kreistag auf, seine Entscheidung zu überdenken und die Bedeutung einer gendergerechten Sprache für eine gerechte und respektvolle Gesellschaft anzuerkennen. In einer Zeit, in der unsere Gesellschaft vielfältiger ist als je zuvor, braucht es Mut, diese Vielfalt auch sprachlich sichtbar zu machen – nicht Rückschritte, die alte Denkmuster festigen. Änderungen der Hauptsatzung des Kreistages Teltow-Fläming schränkt die Rechte der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten ein Bei der Kreistagssitzung am 16.12.2024 stimmte der Kreistag zudem eine neue Hauptsatzung ab. Die Fraktion SPD/Bündnis 90/Die Grünen brachte einen Änderungsantrag ein, der der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten alle durch das Landesgleichstellungsgesetz formulierten Rechte und Pflichten einräumen sollte. Der Entwurf der Verwaltung enthielt starke Einschränkungen der Rechte der Gleichstellungsbeauftragten. Der Änderungsantrag fand keine Mehrheit, so dass die Hauptsatzung des Landkreises Teltow-Fläming nun explizit vom Landesgleichstellungsgesetz in Brandenburg abweicht und unsere Gleichstellungsbeauftragte einschränkt. Claire-Luise Heydick, unsere bündnisgrüne Kreistagsabgeordnete kritisiert dieses Ergebnis scharf: „Das ist ein herber Rückschlag für die Gleichstellung im Landkreis. Wir werden uns weiter dafür einsetzen, dass die Gleichstellungsbeauftragte all ihren Aufgaben nachkommen kann.“